Ballonfahrt
Pilatre de Rozier:
franz. Physiker und erster Luftfahrtpionier
„Am 15. Oktober 1783 gelang dem damals 26-jährigen Physiker mit königlicher Bewilligung die Fahrt mit einer
Montgolfière (einem
Heißluftballon) der Brüder
Montgolfier, in der er eine Höhe von etwa 26 Metern erreichte. Damit gelang ihm die erste historisch gesicherte bemannte Luftfahrt der Menschheit, der Ballon war jedoch noch mit Fesseln am Boden verankert.
Am 21. November 1783 führte Rozier die erste Freiballonfahrt in der Geschichte der Menschheit durch. In der 25-minütigen Fahrt schwebte er zusammen mit
François d’Arlandes nach dem Start vom Schlossgarten des Jagdschlösschens La Muette in
Passy, heute ein Stadtteil von
Paris, über die
Seine hinweg etwa 10 km weit bis
Gentilly, wenige Kilometer vom Zentrum der französischen Hauptstadt entfernt.
Er entwickelte die nach ihm benannte
Rozière, eine Kombination aus
Wasserstoffballon und Heißluftballon. Am 15. Juni 1785 startete er mit einem solchen Heißluft-Gas-Hybrid-Ballon von
Boulogne-sur-Mer aus in Richtung
Großbritannien. Nach 5 km Fahrt entzündete sich in 900 Metern Höhe der
Wasserstoff und zerstörte die Ballonhülle, woraufhin die Gondel in die Tiefe stürzte. Pilâtre de Rozier und sein Mitfahrer Pierre Romain kamen beim Absturz ums Leben. Sie waren die ersten Todesopfer der Luftfahrt.“
[1]
Im üblichen Sprachgebrauch werden bemannte Ballons nicht geflogen sondern gefahren.
Ballonfahrt im Roman
Plâtre de Rozier kommt nach Braunschweig:
“Bald darauf kam Pilâtre de Rozier in die Stadt. Gemeinsam mit dem Marquis d´ Arland war er in einem Korb, welche die Montgolfiers an einem mit Heißluft gefüllten Beutel befestigt hatten, fünfeinhalb Meilen über Paris geflogen.“ (siehe S. 63)
Der junge Gauß begegnet Pilâtre de Rozier:
„Am nächsten Morgen klopfte jemand an seine Tür. Ein Junge stand draußen, sah im aufmerksam in die Augen zu ihm auf und fragte, ob er mitfliegen dürfe.“ (siehe S. 64)
Vergleich Roman und Realität
Sind Gauß und Humboldt wirklich mit einem Ballon geflogen?
Laut Roman ist Gauß im Alter von 8 Jahren mit einem Ballon gefahren. Der historische
Carl Friedrich Gauß ist
nicht mit einem Ballon gefahren.
[2] Und auch
Alexander von Humboldt ist
nicht mit einem Ballon gefahren.
[3]
Stürzte de Rozier tatsächlich in Braunschweig ab?
Nein, aber einmal während eines Fluges mit Marquis d´ Arland entzündete sich der Ballon, durch das mitgeführte Feuer. Es gelang den beiden das Feuer zu löschen, und wohlbehalten zu landen.
Gab es eine Begegnung zwischen de Rozier und Gauß?
Diese Frage konnten wir nicht beantworten.
Der
Heißluftballon ist ein
Luftfahrzeug nach dem
archimedischen Prinzip, „leichter als Luft“. Im Gegensatz zum
Gasballon wird die Gewichtsreduzierung dadurch erreicht, dass ein großes Luftvolumen erwärmt wird, wodurch sich sein
spezifisches Gewicht reduziert. Der Gewichtsverlust des erwärmten Luftvolumens entspricht dem Gesamtgewicht des
Ballons (Ballonhülle und Nutzlast).
[4]
Ein
Fesselballon ist ein mit einem
Traggas gefüllter
Ballon, der ähnlich wie ein
Drachen und im Gegensatz zu den meisten anderen
Gasballonen stets mit einer Leine mit dem Boden verbunden wird.
[5]
Der
Gasballon ist ein
Ballon, der aus einer dünnen, gasdichten Hülle wie zum Beispiel
Latex oder
Seidengewebe mit
Gummihaut besteht. Er wird mit einem
Gas gefüllt, das eine geringere Dichte als die ihn umgebende
Luft besitzt und somit zu einem
Auftrieb führt. Für dieses so genannte
Traggas kommen hauptsächlich
Wasserstoff (H
2) und
Helium (He) in Frage, wobei Helium bevorzugt wird, da es das leichteste
Edelgas und nicht brennbar ist.
[6]
[1] Quelle: http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Jean-Francois_Pilatre.html (7.7.09).
[2] http://www.math.uni-hamburg.de/spag/ign/gauss/gaussbio.html (7.7.09).
[3] Laut der Biografie Adolf Meyer-Abich 7.9.08 Reinbeck Verlag (6.7.09).
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Fesselballon (7.7.09).
[6] http://de.wikipedia.org/wiki/Gasballon (7.7.09).